Spezialisten haben im Gebiet des Mattertal Tunnels Sondierbohrungen durchgeführt und Bodenproben genommen. Damit werden verschiedene geologische und bautechnische Aspekte analysiert, die für Baugruben, Portaleinschnitte und bergmännische Tunnelbauweisen von zentraler Bedeutung sind. Dazu müssen die Umwelt und das Grundwasser geschützt werden und die Eignung des Ausbruchsmaterials für eine Wiederverwertung wird überprüft.
Bei den Sondierbohrungen liegt ein besonderer Fokus auf den Grund- und Hangwasserverhältnissen sowie den Baugrundkennwerten in setzungsempfindlichen Gebieten wie dem «Inner Sand» in Täsch und der Schafgrabengalerie in Zermatt. Setzungsempfindliche Schichten weisen ein hohes Mass an organischem Material auf und haben je nach Wassergehalt ein sehr hohes Schrumpf- und Quellvermögen.
Aufschluss über Bodenbeschaffenheit und Belastungen
Mit der Untersuchung des Grundwassers wird sichergestellt, dass während der Bauzeit die gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden. Darüber hinaus dienen die Bohrungen dazu, geologische Störungszonen entlang der Tunnelstrecke zu identifizieren und die Eigenschaften des Bergwassers, wie Wassertemperaturen und Betonaggressivität, zu analysieren.
Zusätzlich werden Umweltfaktoren wie das mögliche Vorhandensein von Asbest sowie geogenen Belastungen im Baugrund untersucht. Bei geogenen Belastungen handelt es sich um Verunreinigungen oder Elemente, die durch natürliche geologische Prozesse entstehen.
Auch die Eignung des Ausbruchmaterials für die Betonherstellung wird im Rahmen dieser Untersuchungen bewertet.