Das Projekt auf einen Blick
Der Mattertal Tunnel wird im Rahmen des STEP (Strategisches Entwicklungsprogramm Bahninfrastruktur) Ausbauschrittes 2035 realisiert. Er wird vollständig durch das Bundesamt für Verkehr finanziert. Die Matterhorn Gotthard Bahn ist für die Planung und den Bau dieses Grossprojekts verantwortlich.
Der Mattertal Tunnel ersetzt die bestehende Bahnstrecke, die wegen ihrer exponierten Lage Naturgefahren wie Lawinen und Steinschlägen ausgesetzt ist. Hauptziel ist es, eine sichere und ganzjährige Bahnverbindung zwischen Täsch und Zermatt zu schaffen. So wird die Betriebssicherheit und Verfügbarkeitder Strecke erhöht und den Aufwand für den Unterhalt und den Substanzerhalt verringert. Die neue Strecke hat eine moderate und regelmässig angelegte Steigung. Es sind darum keine Zahnstangen nötig und die Züge können schneller fahren. Die Fahrzeit halbiert sich darum. Mit der neuen, direkten Verbindung ist der Taktfahrplan sichergestellt. Künftig gibt es einen stabilen Viertelstunden-Takt zwischen Täsch und Zermatt und einen Halbstundentakt zwischen Visp und Zermatt.
Die wichtigsten Fakten
- Tunnellänge: 4’144 Meter
- Fahrzeit Täsch-Zermatt: Reduziert sich von heute 12 auf 6 bis 7 Minuten.
- Steigung: moderate 38.5 ‰, das heisst es sind keine Zahnstangen nötig
- Ausbau: Einspur-Röhre mit Kreuzungsstelle und Sicherheitsstollen
- Bauphase Tunnel: 2028 bis 2035
- Aktuelle Kostenschätzung: 464 Millionen mit einer möglichen Abweichung von +/- 20%
- Finanzierung: Durch das Bundesamt für Verkehr
Der 4,1 Kilometer lange Bahntunnel ist als Einspurtunnel mit einer 1,4 Kilometer Kreuzungsstelle (Doppelspurtunnel) konzipiert. Der parallele Sicherheitsstollen ist alle 500 Meter mittels Querverbindungen mit dem Bahntunnel verbunden. Dank der moderaten Steigung von nur 38.5 ‰ sind keine Zahnstangen nötig. Die Züge können darum künftig schneller verkehren. Das reduziert die Fahrzeit von heute 12 auf sechs bis sieben Minuten. Während der Bahntunnel in Zermatt an die bestehende Galerie Schafgraben anschliesst, wird der Sicherheitsstollen mit dem Zugangsstollen verbunden, der vom Gebiet Grüebe als Bauzugang bis zur Tunnelachse erstellt wird.
Streckenführung von Täsch nach Zermatt
Der Mattertal Tunnel ersetzt die bisherige Bahnstrecke zwischen Täsch und Zermatt.
Die bisherige Strecke wird auf westlicher Talseite in den neuen Mattertal Tunnel verlegt. Die Strecke kreuzt kurz nach Täsch den Fluss Vispa und führt dann innerhalb des Tunnels bis kurz vor den Banhof Zermatt. So sieht die neue Linienführung im Vergleich zu alten aus:
Einbindung Täsch
Im Bereich Täsch führt das neue Bahntrasse über einen Bahndamm und eine 76 Meter lange Brücke über die Matter Vispa zum Tunnelportal. Eine Stützmauer schützt vor Lawinen und Steinschlag, der Hochwasserschutz ist durch die Höhenlage der Gleise gewährleistet.
Im Bahnhof Täsch ist kein Umbau nötig. Durch eine Verlängerung der Doppelspur im Vorbahnhof Täsch bis zur neuen Vispabrücke ist das Auskreuzen eines 170 Meter langen Zuges gewährleistet.
Einbindung Zermatt
Das Konzept des Tunnelportals und der Anbindung an den Bahnhof Zermatt wird in Koordination mit dem Gesamtkonzept Projektraum Zermatt erarbeitet. Im Vorbahnhof Zermatt wird eine Doppelspur dafür sorgen, dass sich Personenzüge mit 170 Metern Länge kreuzen können.
Für den Güterverkehr wird ein Anschluss an die Gütergleise Schafgraben geschaffen. Somit ist der Anschluss sowohl zum Güterbahnhof als auch in Richtung Grüebe gewährleistet.
Das Bauprojekt
Der Bahntunnel im bisher noch unbenutzten Felsen westlich der Vispa wird mittels Sprengvortrieb ausgebrochen. Der Ausbruch des kleineren Sicherheitsstollens wird mittels Tunnelbohrmaschine durchgeführt.
Der Bau des Mattertal Tunnels ist eine ingenieurstechnische Meisterleistung. Ein Projekt dieser Grösse bringt einige Herausforderungen mit sich. Die Projektgruppe der Matterhorn Gotthard Bahn berücksichtigt diese und erarbeitet Lösungen dafür. Unter anderem sind folgende Punkte im Bauprojekt entscheidend:
- Schutz der Bevölkerung vor Lärm- und Staubemissionen
- 460'000 m3 Ausbruchmaterial muss bewirtschaftet und abgeführt werden
- Die Baustelle benötigt einen Installationsplatz in der Nähe des Portals Täsch
- Aufgrund der Topographie gilt es auf Naturgefahren zu achten
- Der Schutz von Natur und Umwelt
Haben Sie weitere Fragen zum Mattertal Tunnel oder zum Bauprojekt? Sie finden die wichtigsten Fragen und Antworten finden Sie in unserem FAQ.