Hintergrund

Warum braucht es den Mattertal Tunnel?

Hauptsächlich aus zwei Gründen: 1. Zermatt wird 365 Tage sicher mit dem ÖV erschlossen, denn die Strecke ist neu vor Naturgefahren geschützt. Damit wird die Stabilität des Fahrplans erhöht. 2. Kann dank des Tunnels das Angebot ausgebaut werden. Zwischen Täsch und Zermatt gibt es künftig einen Viertelstundentakt, zwischen Visp und Zermatt einen Halbstundentakt.

Wie sieht die neue Streckenführung aus?

Wie der Mattertal Tunnel aussehen wird, sehen Sie in der Animation.

Wer ist für das Bauprojekt verantwortlich?

Der Tunnel wird zu 100 Prozent vom Bundesamt für Verkehr finanziert. Die Matterhorn Gotthard Infrastruktur AG ist für die Durchführung des Projekts verantwortlich.

Wie viel kostet der Mattertal Tunnel?

Die aktuelle Kostenschätzung nach aktuellem Projektstatus beträgt 464 Millionen mit einer möglichen Abweichung von +/- 20%. Die Schätzung wird im Laufe des Projektes immer genauer werden. Die Öffentlichkeit wird darüber laufend informiert. 

Wie wird das Projekt Mattertal Tunnel finanziert?

Das Projekt ist Teil Projektes STEP Ausbauschritt 2035 des Bundes und wird darum vollständig durch das Bundesamt für Verkehr finanziert. Die Gemeinden Täsch und Zermatt tragen keine Kosten. 

Was wird der Mattertal Tunnel verändern?

Mit dem Mattertal Tunnel entsteht endlich eine ganzjährige sichere ÖV-Verbindung zwischen Täsch und Zermatt. Künftig ist die Bahnstrecke vor Naturgefahren geschützt. Das bedeutet eine erhöhte Betriebssicherheit und damit Planungssicherheit für Einheimische, das Gewerbe und Gäste. 

Da die Strecke nicht mehr so steil ist, müssen keine Zahnstangen eingesetzt werden. Rund ein Drittel der Strecke ist zudem doppelspurig, damit die Züge kreuzen können. Aus diesen Gründen ist eine schnellere Fahrt und einen engeren Takt möglich. Künftig fährt man in 6-7 statt heute 12 Minuten von Täsch nach Zermatt. 

Der neue Tunnel bringt ausserdem eine erhöhte Fahrplanstabilität. Das Angebot wird ausgebaut: Zwischen Täsch und Zermatt gibt es künftig einen Viertelstundentakt, zwischen Visp und Zermatt einen Halbstundentakt. 

Das Bauprojekt

Wie sieht das Bauprojekt aus? Wann geschieht was?

Das Mattertal Tunnel ist ein Jahrhundertprojekt. Seine Planung bedingt minutiöse Vorarbeit.

Alle Details des Tunnelbaus finden Sie auf dieser Seite, die laufend aktualisiert wird.

Wie lange beträgt die Bauzeit?

Baubeginn ist 2028, die Inbetriebnahme soll 2035 erfolgen. Die letzte Phase ist der Rückbau der bestehenden Strecke in den Jahren 2036-2037. Über den detaillierten Zeitplan werden wir auf dieser Webseite informieren, sobald dieser feststeht.

Warum wurde der Portalstandort genau dort festgelegt? Hätte man den nicht besser näher zum Bahnhof verschoben?

Es wurden verschiedene Varianten geprüft, so auch ein Portalstandort näher beim Bahnhof Täsch. Ein solcher würde grössere Eingriffe am Bahnhof Täsch erfordern, das Kreuzen der Züge zwischen dem Bahnhof und der Tunneleinfahrt (einspuriger Tunnel) wäre nicht mehr möglich und das Portal wäre dann sehr nahe bei der Wohnzone. Aus diesen Gründen wurde diese Variante verworfen. Der aktuell gewählte Standort bringt die verschiedenen Anforderungen bestmöglich in Einklang, 

Gibt es keine Alternative zum Installationsplatz am Südende des Dorfes von Täsch?

Aus logistischen Gründen und aus Perspektive der Belastungen für die Bevölkerung ist ein Installationsplatz inklusive Ausbruchmaterialbewirtschaftung möglichst in Nähe des Portals sinnvoll. Unter Berücksichtigung des zu erwartenden Platzbedarfs und der Naturgefahrensituation erscheint der Innere Sand, südlich des Dorfes Täsch, am geeignetsten. Die Ausdehnung und die Gestaltung des Installationsplatzes sind zurzeit noch in Planung.  

Ein alternativer Standort im Täschsand wurde geprüft. Die verfügbaren Flächen sind aber zu klein und der Standort liegt im roten Naturgefahrenbereich. 

Könnte der Ausbruch nicht direkt zur Deponie transportiert werden? So würde man beim Installationsplatz weniger Fläche brauchen?

Das ist leider nicht möglich, da die Deponie Grossgufer nicht ganzjährig beliefert werden kann. Dementsprechend ist eine Zwischenlagerung beim Installationsplatz unumgänglich. Zudem wird der Ausbruch zuerst verarbeitet und ein Teil des Materials, beispielsweise für die Betonproduktion, wiederverwertet. Geplant ist weiter, einen Teil des Ausbruchmaterials als Sicht-, Lärm- und Staubschutz für die Wohnzone in Täsch hin zu nutzen.  

Wohin wird der Aushub transportiert?

So weit möglich wird das Ausbruchmaterial aufbereitet und im Tunnelprojekt wieder als Betonzuschlagstoffe oder als Hinter- und Auffüllmaterial eingesetzt. Die Endlagerung des überschüssigen Tunnelausbruchmaterials ist in der bewilligten Deponie Grossgufer in Randa geplant. Aktuell prüft das Projektteam neben LKW-Transport Transportvarianten mittels Förderband und Bahn.

Unser Ziel ist es eine Lösung zu finden, welche die Bewohnerinnen und Bewohner von Täsch so wenig wie möglich beeinträchtigt. Wir werden auch bei diesem Punkt die Anliegen der Bevölkerung einbeziehen.

Gibt es keine Alternative zum Deponiestandort Grossgufer? Zum Beispiel im Täschsand.

Der Standort Grossgufer hat sich im Rahmen eines detaillierten Variantenvergleichs als Bestvariante erwiesen. Es handelt sich um einen bewilligten Deponiestandort, der aufgrund der vorhandenen Kapazitätsreserve die grosse Menge anfallenden Ausbruchmaterial aufnehmen kann. Die kantonalen Dienststellen und das Bundesamt für Verkehr haben zum Ablagerungsstandort Grossgufer eine positive Vormeinung abgegeben.  

Weitere kleinere Ablagerungsstandorte werden in Absprache mit der Gemeinde und dem Kanton evaluiert und allenfalls temporär auch benutzt. 

Fokus Täsch

Wie wird die Bevölkerung in Täsch während der Bauphase vor Lärm und anderen Unannehmlichkeiten geschützt?

Der Lärmschutz ist am effizientesten, wenn er an der Quelle erfolgt. So werden etwa lärmarme Maschinen und Geräte, Gummimatten und ein durchdachtes Logistikkonzept eingesetzt. Der Installationsplatz wird so eingerichtet, dass die lärmigen Arbeiten, wie Materialumschlag und Materialaufbereitung hinter einem geschütteten Damm erfolgen. Ausserdem dienen Baustellenbaracken, Bodenlager der Abschirmung gegen Täsch. 

Der Deponiestandort für den überschüssigen Tunnelausbruch wird in Randa, Grossgufer eingerichtet werden und ist bereits bewilligt. Aktuell prüft das Projektteam neben LKW-Transport Transportvarianten mittels Förderband und Bahn.  

Wie wird die Bevölkerung vor Staubemissionen geschützt?

Staubminderung erfolgt durch Befeuchtung von Fahrwegen und Materiallagern. An besonders empfindlichen Stellen wird Belag eingebaut. Zudem verfügen Geräte und Baumaschinen über Partikelfilter. 

Der Ausbruch ist im Sprengvortrieb geplant. Gibt es wirklich keine Erschütterungen in der Wohnzone in Täsch?

Wir gehen davon aus, dass es in der Wohnzone von Täsch keine wahrnehmbaren Erschütterungen geben wird. Die Erschütterungen sind abhängig von der eingesetzten Sprengstoffmenge. Es gibt ein detailliertes Überwachungskonzept, welches die möglichen Erschütterungen misst und erlaubt, sofort Anpassungen vorzunehmen, wie bspw. eine allfäälige Reduktion der Sprengstoffmenge. 

Könnte man nicht eine Kaverne ausbrechen und die Materialverarbeitung darin machen? Das würde die Staub- und Lärmemissionen in Täsch deutlich verringern.

Diese Variante wurde geprüft. Um eine solche Kaverne auszubrechen, muss der Fels über ein sehr hohes Mass an Stabilität verfügen, was im Portalbereich nicht der Fall ist. Zudem verursacht der Bau der Kaverne zusätzlichen Lärm und Staub sowie weiteres Ausbruchmaterial, das abtransportiert werden müsste.  

Der Abtransport von Ausbruchmaterial zur Deponie ausserhalb Randas führt zu viel LKW-Verkehr durch Täsch. Gibt es dazu keine Alternativen?

Aktuell werden noch verschiedene Varianten geprüft: Abtransport via LKW, via Bahn, via Förderband oder Kombinationen davon. Noch ist kein Entscheid gefallen. Jeder Variante hat Vor- und Nachteile. Sobald alle Fakten vorliegen, wird ein Entscheid gefällt und kommuniziert.  

Mit wieviel Zusatzverkehr rechnen Sie in Täsch aufgrund der Baustelle gegenüber heute?

Der durch die Bauarbeiten für das Tunnelprojekt verursachte Mehrverkehr hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Baumethoden, Bauphasen, Wahl der Transportvariante usw. Diese Themen werden zurzeit im Rahmen der Projektierung erarbeitet. Der Zusatzverkehr kann heute noch nicht beziffert werden.   

Sind nach Inbetriebnahme des neuen Tunnels Lärmschutzwände bei der Bahnhofsausfahrt Täsch geplant?

Die Projektplanung beinhaltet die regelmässige Prüfung der zu erwartenden Lärmemissionen durch Umweltspezialisten. Entsprechend der Erkenntnisse daraus und im Einklang mit den gesetzlichen Richtwerten werden mögliche Massnahmen geprüft, geplant und umgesetzt. 

Weitere Themen

Ist die Bahnstrecke zwischen Täsch und Zermatt nun vollkommen vor Naturgefahren geschützt?

Die Tunnelstrecke ist neu durchgehend geschützt. Die beiden Portale sind aber nach wie vor Naturgefahren ausgesetzt. Beim Zermatter Portal existiert beim Lawinenzug «Turmwang» bereits ein Schutzdamm. Als weiterführende Massnahmen wird derzeit am Lawinenverbauungsprojekt «Schweifinen» oberhalb von Zermatt gearbeitet. Die Arbeiten werden bis im Jahre 2034 etappenweise ausgeführt. Gegen Steinschlag ist das Portal mittels bestehender Steinschlagschutznetze bereits gesichert. Hierbei sind keine weiteren Projekte vorgesehen. 

Wird der Tunnel zu mehr Tourismus führen?

Nicht unbedingt. Da die Zubringerstrasse nach Zermatt weiterhin bewilligungspflichtig bleibt, ist es für die Gäste von Zermatt dank der sicheren und regelmässigen Verbindung künftig noch attraktiver mit dem öffentlichen Verkehr anzureisen. Ein gewisser Teil des Tourismus wird sich dadurch auf die Schiene verlagern. So kommt es zu weniger Staus und weniger Lärm in Täsch. 

Bedeutet das Tunnelprojekt, das nun nichts mehr in die Strasse investiert wird?

Nein. Die ÖV-Strecke wird ausgebaut und ebenso die Zubringerstrasse nach Zermatt. Die Strasse wird weiterhin nur mit Bewilligung befahrbar sein. Strasse und Bahn ergänzen sich gut – die Bahn transportiert in erster Linie touristische Gäste, während für die Einwohnerinnen und Einwohner Zermatts auch die Anbindung über die Strasse gegeben ist.  

Was passiert mit der Kantonsstrasse beim geplanten Installationsplatz in Täsch? Wird diese verschoben?

Der Bauherr der Kantonsstrasse ist der Kanton Wallis. Die MGBahn ist diesbezüglich in Kontakt mit dem Kanton. Gemäss heutigen Informationen des Kantons ist angedacht, die Kantonsstrasse in Zukunft entlang des heutigen Bahntrasses zu führen. 

Wie wird die Natur geschützt?

Die Umwelt ist beim Projekt ein wichtiger Faktor. In Täsch sind die ökologischen Auswirkungen besonders wichtig. Der Portalstandort ist vielseitig strukturiert. Schützenswerte Lebensräume, der Gewässerraum der Vispa und Wälder werden tangiert. Es ist vorgesehen, diese im Rahmen des Rückbaus der alten Strecke zu kompensieren. Die landschaftliche Eingliederung der neuen Strecke erfolgt in Zusammenarbeit mit einem Landschaftsarchitekten. Aktuell sind zudem die Ökobilanzierung und die Umweltverträglichkeitsprüfung des Projektes in Arbeit. 

Wie wird die alte Trasse genutzt werden?

Die heutige Strecke wird 2036-2037 zurückgebaut.. Die MGBahn führt dazu unter anderem Gespräche mit der Gemeinde Täsch. 

Wem gehören gefundene Schätze beim Tunnelausbruch, zum Beispiel wertvolle Mineralien?

Dies ist im Gesetz über den Natur- und Heimatschutz geregelt. Funde seltener Mineralien sind dem Kanton und der Gemeinde zu melden. Der Kanton entscheidet, wem die Mineralien übergeben werden.  

Gerne beantworten wir Ihre Fragen und nehmen Ihre Anliegen in den Planungsprozess auf.

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